Samstag, 21. Juli 2018

Rezension | Children of Blood and Bone

"Children of Blood and Bone, Goldener Zorn" | Tomi Adeyemi | Fischer FJB

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mir dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zur Blutnacht, in der die Kräfte aller Maji versiegten und der König von Orïsha alle Maji töten ließ. Diese verhängnisvolle Nacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Doch sie wollen sich nicht unterkriegen lassen. Zélie hat plötzlich eine einzige Chance, die Magie in ihr Land zurückzuholen. Eine hitzige Verfolgungsjagd beginnt, in der sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein muss. Besonders dem Sohn des Königs, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt ...
Eins sofort vorne weg: Dieses Buch trägt eins der schönsten Cover aller Zeiten. Sowohl der Buchumschlag als auch das Innenleben des Buches sind wunderschön gestaltet. Die Zeichnung auf dem Buchdeckel sieht so faszinierend intensiv und lebendig aus, sodass mich das Buch förmlich angezogen hat. Und es stellt die afrikanische Welt von "Children of Blood and Bone" wunderbar dar. Endlich mal ein Cover, das auch zum Inhalt passt. Gerade im Jugendbuchbereich fällt dieses Thema manchmal problematisch aus. Das Setting hat mich stark an Marvel's "Black Panther" erinnert, was ich als erfrischend neu empfinde. Geprägt wird die Geschichte außerdem von fremden, afrikanisch klingenden Begriffen, die die Authentizität unterstützt und den Erzählstil hübsch umrahmt. 
Nun aber zum Inhalt. Das Zitat im Foto oben ↑ befindet sich direkt auf der ersten Seite, ist also die Einleitung in die Geschichte. Gerade in der ersten Hälfte des Buches dominiert eine starke "Rebellion"-Atmosphäre. Die Rede ist von Unterdrückung, Aufstand, Rache, Schicksal und Tod. Das sind große Worte, denen die Geschichte auch zunächst gerecht wird. Man lernt Zélies Vergangenheit kennen, ihre Ängst und Hoffnungen werden besonders gut beschrieben. Ich persönlich fand jedoch Amari interessanter. Sie ist die Tochter des Königs und macht für mich eine viel größere Charakterentwicklung als Zélie durch. Sie ist von Anfang an so überzeugt von dem, was sie tut, obwohl sie sich in einer ausweglosen Situation zu befinden scheint. 
Im mittleren Part reißt die Story etwas ein. Leider wird gerade zum Ende hin deutlich, dass es sich eben um ein Jugendbuch handelt. Ich mag Fantasy-Jugendbücher, keine Frage, aber ich finde es etwas schade, dass großes Potential weggeschmissen wurde. Man hätte noch so viel mehr zum Hintergrund erzählen oder vielleicht die ein oder andere Intrige einspannen können. Ich habe große Hoffnungen auf die Fortsetzung zu "Goldener Zorn", doch die Messlatte wird für mich hoch liegen.
Von der vorherigen Rebellion war am Ende wenig spürbar und es entwickelte sich in eine andere Richtung als erhofft. 
Dennoch möchte ich noch mal erwähnen, wie interessant die Welt, die die Autorin erschaffen hat, aufgebaut ist. Die Bräuche und die Geschichte der Magie sind sehr toll ausgearbeitet. Ich denke gerade an eine Szene, in der Zélie und ihrer Truppe ein Wandbild gezeigt wird, auf der die verschiedenen Gottheiten aufgemalt sind. Diese Szene hat mir sehr gut gefallen, denn Adeyemi schaffte es, dass ich das Bild selbst vor Augen hatte. Untermalt wird die Szene dabei mit der historischen Geschichte der Gottheiten, die so schön und bild-gewaltig beschrieben ist.
Solche Szenen fand ich toll, nur leider gab es irgendwann zu wenige davon.




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